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Robert - Franz - Singakademie Halle

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Kurzvorstellung

Musikgeschichte in der Stadt Halle ist nicht denkbar ohne die Robert-Franz-Singakademie. Der im Jahr 1814 gegründete Chor ist nach der Berliner Singakademie eine der ältesten Chorvereinigungen dieser Art in Deutschland.

Der Schwerpunkt des heute ca. 55 Sängerinnen und Sänger umfassenden Chores liegt in der Aufführung chorsinfonischer Werke. Die Robert-Franz-Singakademie ist seit 1953 mit der heutigen Staatskapelle Halle eng verbunden. Mit ihren traditionellen und überaus erfolgreichen Konzerten zur Passionszeit, zum Totensonntag, zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel ist die Robert-Franz-Singakademie ein fester Bestandteil des halleschen Musiklebens.

Seit Oktober 2021 obliegt die künstlerische Leitung Andreas Reuter. Ab dem Sommer 2019 hatte er bereits einen Großteil der Probenarbeit übernommen und begleitete den Chor auch durch die schwierigen Zeiten der Pandemie.

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(Fotos: Sascha Linke - Projekt Spuren)

Die Geschichte des Chores

Die Robert-Franz-Singakademie ist eine der ältesten bürgerlichen Chorvereinigungen Deutschlands. Es war kein Geringerer als August Hermann Niemeyer, der, beeindruckt vom Wirken der Berliner Singakademie, 1808 den Vorschlag machte, in Halle ebenfalls einen solchen Verein zu gründen. Die Singakademie wurde schließlich, nach dem Ende der Befreiungskriege, 1814 von Johann Friedrich Naue gegründet, der sich als Universitätsmusikdirektor um eine Neuordnung des Halleschen Musiklebens verdient machte.

Mit Robert-Franz (*1815, †1892), dessen Namen die Singakademie seit 1907 trägt, übernahm im Jahre 1842 eine bedeutender Musiker die Leitung der Singakademie. Als Chorerzieher führte er den Chor mit geradezu fanatischem Eifer, machte ihn zu einem bedeutenden Kulturträger der Stadt Halle und auch deutschlandweit bekannt. Von persönlicher Tragik gezeichnet ist das Ende dieser Ära: Robert Franz musste die Leitung der Singakademie aus gesundheitlichen Gründen - sein Gehörleiden gipfelte in Taubheit - aufgeben. Er blieb dem Chor aber noch mehrere Jahrzehnte als treuer Freund und Berater verbunden.

Unter Felix Voretzsch kam es zu einer Spaltung der Singakademie und der Gründung der "Neuen Singakademie" unter seiner Leitung. Die alte Singakademie fand in Otto Reubke einen erfahrenen Chorleiter, der mit seinem eigenen Gesangsverein in die Singakademie übertrat und diese zu einem die modernen Anforderungen an Konzertaufführungen erfüllenden Ensemble machte.

Beide Singakademien bestanden bis in die 1920er Jahre hinein nebeneinander und wetteiferten mit ihren Aufführungen gegeneinander.

Der inzwischen in Robert-Franz-Singakademie umbenannte alte Chor wählte 1911 nach der Pensionierung Reubkes Universitätsmusikdirektor Alfred Rahlwes zum Nachfolger, der das Ensemble über mehr als drei Jahrzehnte auf künstlerisch hohem Niveau und auch in schweren Zeiten zusammenhielt.

Wechselvoll waren die Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, denn insgesamt zehn Chorleiter standen bis 1995 an der Spitze des Chores, der 1953 an das Staatliche Sinfonieorchester Halle (seit 1991 Philharmonisches Staatsorchester Halle, heute Staatskapelle Halle) angeschlossen wurde.

In den Jahren seit 1991 bestritt die Singakademie gemeinsam mit dem halleschen Klangkörper zahlreiche Konzerte. Mit Gastspielen in anderen deutschen Städten und im Ausland machte sich der Chor auch außerhalb der Landesgrenzen einen Namen.

1999 erhielt der Chor die 1950 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftete Zelterplakette für Verdienste um die Pflege des deutschen Liedgutes.

Im Herbst 1995 übernahm mit Gothart Stier wieder ein herausragender Chorerzieher und Dirigent die künstlerische Leitung des Chores. Seine sehr persönlich geprägten Interpretationen machten die Konzerte der Robert-Franz-Singakademie zu viel besuchten Ereignissen im Halleschen Musikleben.

In der Spielzeit 2010/2011 wurden die Konzerte abwechselnd von Gothart Stier als Gastdirigent und auf Probe von Frank-Steffen Elster geleitet. Mit dem Weihnachtsoratorium 2011 und anschließender feierlicher Verabschiedung endeten mehr als 15 Jahre gemeinsamer Arbeit mit Gothart Stier. Anschließend wurde Frank-Steffen Elster der künstlerische Leiter. Aus persönlichen Gründen musste er diese Position im April 2014 aufgeben.

Im Oktober 2014 übernahm Nikolaus Müller die künstlerische Leitung der Robert-Franz-Singakademie und hatte diese bis Oktober 2021 inne.

Bereits seit Sommer 2019 unterstützt Andreas Reuter als zweiter Chorleiter die Probenarbeit und übernahm auch die Leitung einzelner Projekte, soweit Nikolaus Müller, insbesondere durch seine Position als UMD in Bochum, diese nicht selbst leiten konnte.
Andreas Reuters unermüdliche Arbeit, auch mit Onlineproben und Arbeiten in kleinen Gruppen, half dem Ensemble über die schwierigste Phase der Pandemie mit Kontakt- und Probenbeschränkungen/-verboten.
Seit Oktober 2021 obliegt Andreas Reuter die alleinige künstlerische Leitung der Robert-Franz-Singakademie.

Der Chor ist seit 1990 Mitglied im Verein deutscher Konzert Chöre (VdKC) und ist seit dem 22.10.2015 als Robert-Franz-Singakademie Halle e.V. beim Amtsgericht Stendal unter der Nummer VR 4321 eingetragen.

Weitere interessante Informationen über die Robert-Franz-Singakademie Halle können Sie in einem Artikel auf Wikipedia.de finden, bei dessen fleißigen Autoren sich der Chor an dieser Stelle herzlich bedankt!