Robert - Franz - Singakademie Halle
17.03.2025
Die Rekonstruktion der Markus-Passion von Johann Sebastian Bach (BWV 247) gleicht einer Detektivarbeit. Jede Note, die heute gesungen wird, ist Teil eines jahrhundertelangen musikhistorischen Rätsels. Denn die Partitur des 1731 in Leipzig uraufgeführten Werkes ist nicht erhalten. Damit es also Karfreitag 2025 zu einer Aufführung der Vertonung des ältesten Evangeliums in der Konzerthalle Ulrichskirche kommen kann, musste aus verschiedenen Quellen eine Rekonstruktion geschaffen werden. Tragend ist dabei eine Abschrift vierstimmiger Choräle durch den Bach-Schüler Johann Ludwig Dietel, deren Reihenfolge dem überlieferten Textbuch der Markus-Passion gleicht. Die 16 Choräle, eine durchaus beachtliche Anzahl, bilden den klanglichen Schwerpunkt der Passion. Zudem verwendete Bach häufig bereits bestehende Musikstücke, sogenannte Parodien, auf die in der Rekonstruktion von Diethard Hellman und Andreas Glöckner zurückgegriffen wird. Die Vertonung des Evangeliumberichtes ist nicht erhalten: er wird durch den Tenor Volker Nietzke verlesen und dabei von Andreas Reuter (Dirigent) auf dem Klavier akkordisch begleitet, wobei sich an die improvisatorische Aufführungspraxis angelehnt wird, sodass ein einmaliges, unvorhersehbares, nie wieder zu hörendes Konzert erklingt. Damit wird ein einzigartiges Konzerterlebnis geschaffen, welches dazu einlädt, über die eigene Sterblichkeit, die Bedeutung des Leidens und die Möglichkeit von Trost und Versöhnung nachzudenken.
09.11.25
Gedenken und Hoffnung – ein Psalmkonzert
23.12.25
Weihnachtliches Acappella-Konzert
31.12.25